"Männerpension" von Detlev Buck. BRD, 1995. Til Schweiger, Detlev Buck, Marie Bäumer, Heike Makatsch
Steinbock und sein Zellenkumpel Gerd erkämpfen sich in der knastinternen Ausscheidung Urlaub in Damenbegleitung, Steinbock mit der sexy Altenschwester, Gerd mit der süßen Sängerin. Zwar sieht's zuerst nicht so gut aus für die Jungs, die sich auch noch auf einige kriminelle Abwege begeben, doch zum Schluß ist das Ding geritzt und Deutschlands jüngster Knastvorsteher muß einsehen, daß die Sicherheit ein für allemal futsch ist, wenn die Frauen erst mal den Fuß in der Tür haben. Zwischen Komödie und Melodram geht es hin und her, aber irgendwas fehlt in Bucks neuem Film, der für meinen Geschmack nicht mehr den verschrobenen Charme seiner früheren Werke hat. Zuviel Stückwerk ist im Spiel, zuviel Anhäufung lieblos aufgereihter Kabinettstückchen, die dann auch lange nicht so komisch sind, wie sie vielleicht gemeint waren, und wenn Buck nicht ab und an mal einen seiner umwerfenden Sprüche raushauen würde, ergäbe sich in gut anderthalb Stunden eine mehr als kümmerliche Lacherbilanz. Drei in Notwehr gemeuchelte Hühner und eine wirklich gute Ben-Hur-Parodie mit Schubkarren bleiben auf der Habenseite, doch das Figurenpersonal ist einfach zu ungleichmäßig besetzt, manche Typen sind skurril und gut getroffen, andere zu unglaubwürdig und klischeehaft, Buck und Makatasch sind ein süßes Paar, während sich Schweiger, den ich einfach nur zum Gähnen finde, und Bäumer ein langwieriges und im Resultat eh vorhersehbares Erotikduell liefern. Es macht ja gar nichts, wenn ein Film zwischen den Stilrichtungen pendelt, wenn er sich von allem nur das beste holt, doch das hat Buck diesmal nicht so gut hingekriegt, weder bei seinen Knastszenen, noch bei der schwarzgefärbten Krimikomödie noch wenn es romantisch zugeht. Unterm Strich bislang Bucks schwächster, und ich habe mich ganz schön gelangweilt dabei. (21.2.)