"Eggs" (#) von Bent Hamer. Norwegen, 1995. Sverre Hansen, Kjell Stormoen, Leif Andrée, Juni Dahr, Ulf Vengard, Trond Hovik

Moe und Far sind zwei alte Brüder, die schon immer zusammen in einem einsamen Haus irgendwo in Norwegen leben. Ihr Tagesablauf ist rituell aufgeteilt, die Einsamkeit nur durch ein Radio und gelegentliche Besuche einer Putzfrau und zweier Lebensmittelhändler belebt. Als plötzlich Fars Sohn Konrad auftaucht, wird die delikate Balance der beiden Männer gestört, mit dem Ergebnis, daß Moe sich eines Nachts vom Acker macht.

 

Der Film kommt so wortkarg und lakonisch daher wie seine Beckettschen Helden, doch immer wenn man auf die große Pointe wartet, verpufft die Geschichte, läuft ins Leere. Skurrilität wird groß geschrieben bei den Alltagsschilderungen der beiden, die sich natürlich zahllose merkwürdige, liebevoll beschriebene Angewohnheiten zugelegt haben. In sechzig oder siebzig Jahren hat jeder bestimmte Funktionen und Rollen übernommen, und angesichts der äußeren Eintönigkeit des Lebens kreisen auch die kargen Dialoge um stets die gleichen Dinge. Bei alledem gelangt der Film aber zu keiner größeren Tiefe, sondern beläßt es bei Schrulligkeiten und wiederholt starren Einstellungen, die offensichtlich lustig sein sollen. Die Person Konrads, ein Riesenbaby, das Eier sammelt und Vogellaute ausstößt, wird als grotesker Störenfried eingeführt, erfährt darüber hinaus aber keine weitere Charakterisierung. Wenn dann der Film nach Moes nächtlicher Flucht plötzlich zu Ende ist, denke ich mir, wie auch bei den Filmen Jos Stellings beispielsweise, naja, war ja ganz nett und mal was anderes, aber ich weiß auch genau, daß ich ein paar Tage später schon Probleme kriege, wenn ich mich an Einzelheiten erinnern möchte. Eine folgenlose Reihung freundlicher Skurrilitäten, aber das reicht mir halt nicht immer. (6.1.)