"Frau Rettich, die Czerny und ich" von Markus Imboden. BRD, 1998. Iris Berben, Martina Gedeck, Jeanette Hain, Olli Dittrich, Thomas Heinze

Die drei besagten Damen aus dem Titel unternehmen eine Autoreise von Frankfurt nach Barcelona, wo Frau Rettich Mutter- und hoffentlich auch Hochzeitsfreuden entgegensieht. Verfolgt werden sie von der Beziehung der Czerny und einem Buchhändler, in den sich das 'ich' unsterblich verliebt hat. Wie man sich leicht vorstellen kann, verläuft die Sache recht turbulent und endet sie ganz anders, als man sich das vorgestellt hatte.

Eine frische und lockere Komödie, die Bekanntes und Bewährtes über die Geschlechter so darbietet, daß man wirklich Spaß dabei hat. Ironisches über Frauen und Männer, über Irrungen und Wirrungen, über Lügen und Geheimnisse und allerlei Formen der Solidarität mischt sich mit gekonnten Albernheiten und charmanten Wiedererkennungsmomenten, wie man sie so mag, weil man so schön über sich selbst lachen kann. Künstlerisch ist der Film wie zumeist eher unauffällig, weil auf TV-Niveau, aber die Schauspieler, vor allem die drei Titeldamen, sind mit sichtlicher Freude dabei, und die Geschichte wird straff und flott serviert ohne die bekannt nervigen Schickimickizutaten oder Zeitgeistphrasen, die mir persönlich den Geschmack an teutschen Komödien weitgehend verdorben haben. Diese hier hat aber Charme und Witz, und wer sich anderthalb Stunden im Kino mal 'nur' amüsieren will, tut hier bestimmt keinen Fehlgriff. (25.5.)