"Shooting Fish" (#) von Stefan Schwartz. England, 1997. Stuart Townsend, Dan Futterman, Kate Beckinsale
Dylan und Jez geben das perfekte Duo ab: Dylan, der smarte Amerikaner, kann einem Eskimo einen Kühlschrank aufschwatzen, und Jez ist der Prototyp des weltfremden Tüftlers. Gemeinsam gehen sie auf Beutezug durch London und verdienen ihre Pounds durch große und kleine Gaunereien, die ebenso liebevoll wie genial ersonnen sind und meistens die wohlhabende Upper Class treffen. Als sie die reizende Medizinstudentin Georgie als dritte Kraft einstellen, gerät die Sache erwartungsgemäß in etwas andere Fahrwasser. Jez verliebt sich augenblicklich in die junge Dame, die ihrerseits die beiden für kleine Robin Hoods hält, und ihre unlauteren Aktionen nur deshalb toleriert. Am Schluß fügt sich das vertrackte Geschehen zu einem gigantischen Happy End zusammen: Eine Doppelhochzeit vor adeligem Hintergrund darf stattfinden, und unsere beiden Helden haben, allerdings eher unfreiwillig, doch noch dem guten Zweck gedient.
All dies wird uns mit sehr viel Herz, Temperament und Charme serviert, so daß wir gewillt sind, auch die eine oder andere Stockung bzw. Rührseligkeit im letzten Drittel hinzunehmen. Drei bestens aufgelegte Darsteller, jede Menge skurril-närrische Einfälle und der Rhythmus der Neunziger geben dem Film ein Flair, das an die Komödien aus dem Swinging London der Sechziger erinnert: Ein bißchen respektlose Gesellschaftssatire, ein paar leicht überdrehte Klassenkarikaturen, ein fast gleichbleibend rasantes Tempo, gelegentliche Leerläufe inklusive, und fertig ist ein überaus unterhaltsames, delikates Stückchen typisch britisches Kino, das diesmal nicht in die Tiefe und auch nicht in die Breite gehen, sondern schlicht und einfach Spaß machen will. (4.2.)