"Wild Things" (#) von John McNaughton. USA, 1997. Matt Dillon, Kevin Bacon, Neve Campbell, Denise Richards, Theresa Russell, Bill Murray

In den Everglades dieser Tage geht's wüst zu: Ein Musterlehrer wird plötzlich gleich von zwei Girls der Notzucht bezichtigt. Dann, nachdem er den Prozeß und eine Menge Schmerzensgeld gewonnen hat, wird's plötzlich ein Komplott aller drei gegen die Mama. Dann tricksen Boy und Girl das zweite Girl aus. Dann tricksen zwei Boys das letzte Girl aus. Dann trickst das andere Girl plötzlich die beiden Boys aus, die fortan als Wasserleichen auf dem Ozean dümpeln. Dies alles unter sengender Hitze, schwitziger Schwüle mitsamt Moskitos und Alligatoren, die fies grinsend ihre Äuglein aus dem Wasser recken. Dazu stimmt Mr. George Clinton einen echt feisten, funky Swampmix an und die Kamera zieht elegant ihre Bahnen über den sumpfigen Gewässern Floridas. Man sieht schon, der gute Herr McNaughton hat in die Vollen gegriffen, und hat dies obendrein mit viel Spaß an ironischer Übertreibung getan. Alle Verwicklungen und auch die beteiligten Personen erscheinen um eine Spur schriller als das wahre Leben. Die geile Bumsmutti, die ebenso geile Girlietochter, der runtergekommene Anwalt, der supercoole Bulle, der unschuldige Mr. Smart, die lebenserfahrene Puffmutti und ihr debiler Krokodilbändiger, sie alle sind grellster Pulp Fiction entnommen und werden uns als lustvolle Karikaturen dargeboten. Die abstrusen Handlungsumschwünge, die immer neue Entwicklungen ankündigen, hitziger Sex und durchgebrannte Nerven und dazu ein Schauspielerteam, das mit Spaß an der Freud zur Sache geht, und schon hat man einen rundum feinen Unterhaltungsfilm, der mit Klischees macht, was man eigentlich immer mit ihnen tun sollte, doch in Hollywood kaum mal tut. (1.9.)