"Himitsu no hanazono" (Sakikos geheimer Schatz) von Shinobu Yaguchi. Japan, 1997. Naomi Nishida, Go Riju

Von klein auf hat Sakiko nur eines im Sinn: Geld. Damit verprellt sie alle potentiellen Boyfriends und schafft sich auch innerhalb der Familie nur Befremdung. Klar, daß sie alsbald bei der Bank anfängt. Ein spektakulärer Überfall mit einem dicken gelben Koffer und ihr als Geisel wird schließlich ihr Schicksal für die nächsten Jahre entscheiden: Der Koffer versinkt mitsamt fünf Millionen Mark in einem unzugänglichen Bergsee und fortan unternimmt die junge Dame alle nur erdenklichen Schachzüge, um sich in den Besitz des Geldes zu bringen. Nicht nur daß sie ihre leidgeprüfte Familie auf anstrengende Kraxeltouren mitschleift. Sie wird Geologiestudentin, Meisterschwimmerin, Taucherin, Meisterkletterin und noch so manches mehr. Klar, daß dieser Einsatz schlußendlich von Erfolg gekrönt ist. Doch ihre Gier ist nur für kurze Zeit befriedigt. So lange nämlich, bis sie von den sagenhaften, verschollenen Schätzen im Bermudadreieck hört...

 

Eine turbulente, vor allem zu Beginn spritzig-anarchische Komödie und zugleich eine Satire auf ganz Japan und das ewige Streben nach Reichtum statt Glück. Sakiko ist die Extremkarikatur einer Materialistin, die lieber das Geld fürs Kino auf die Kralle haben möchte, statt des Dates mit einem Jungen. Mit unbeirrbarem, fanatischen Eifer, der sie alle, auch die schier unmöglichen Ziele überwinden läßt, jagt sie dem schnöden Geld nach und reißt fast beiläufig eine ganze Menge zuvor unbeteiligter Menschen mit in diesen Strom. Heraus kommen verrückter Slapstick, typisch japanische Groteske, irrwitzig überdrehte Momente und eine gehörige Attacke gegen die sonst gern präsentierten, würdevoll-gesetzten fernöstlichen Lebensformen. Leider konnte der Regisseur sein Tempo aber nicht so ganz ins Ziel retten, so daß sich die zweite Hälfte des ohnehin nicht gerade episch ausufernden Werkes durch die eine oder andere Talsohle schleppen muß. Immerhin darf man eine vortreffliche Schauspielerin und sehr schöne Bilder genießen, die zur Abwechslung mal wieder Landschaft zeigen und nicht nur irgendwelche gräßliche Molochs. Eine sicherlich unterhaltsame und originelle Angelegenheit, die mich zu später Stunde mühelos wachhielt, die aber den ganz langen Atem vermissen ließ. (13.4.)