Siam Sunset" (#) von John Polson. Australien/England, 1999. Linus Roache, Danielle Cormack, Ian Bliss

Perrys schöne heile britische Welt bricht ziemlich jäh in sich zusammen, weil urplötzlich um ihn herum allerlei bedrohliche Dinge geschehen: Seine Frau wird von einem Kühlschrank plattgemacht, den hoch oben im All ein Flugzeug verliert, Brände, Stürze, Unfälle und andere Katastrophen säumen seinen Weg und verschonen ihn selbst wundersamerweise. Dann gewinnt er  eine Reise nach Australien, die ihm eigentlich Entspannung und Ruhe bringen soll, die ihm aber natürlich das genaue Gegenteil davon bringt. Nach etlichen grotesken und wahrhaft unglaublichen Erlebnissen bleibt er in der wüsten Einöde zurück, an der Seite einer neuen Frau und augenscheinlich mit sich und der Welt wieder im reinen.

 

Ein wirklich durch und durch rabenschwarzer Film, der mal mit sanfter Skurrilität und mal mit wildem Trash operiert. Der Tod von Perrys geliebter Frau ist natürlich eine monströse Köstlichkeit, ebenso wie das haarsträubende Ableben eines paranoiden Typen, der Perrys neuer Flamme ans Leben will. Zwischen diesen gräßlichen Slapsticks, die zum feinsten ihrer Klasse zählen, wird genußvoll ein wahres Pandämonium an Spießern und Spinnern aufgefächert, welche sich in einem wenig glanzvollen Bus zu einer noch weniger glanzvollen Reise zusammenfinden. Mal mit stillerem, eher hintergründigem Humor und mal mit plattem Hohn wird diese recht abstruse Gesellschaft auf ihrer pannengespickten Odyssee durchs australische Niemandsland begleitet, und mittendrin unser Brite, der sich zunächst unbedingt aus allem heraushalten möchte, dann aber, spätestens mit dem Auftauchen seiner künftigen Herzdame, feststellt, daß das so nicht gehen wird. Es gibt köstliche Spitzen zum australisch-britischen Verhältnis, zu männlichen Platzkämpfchen und zum kindischen Festhalten an tyrannischen Regeln und Verboten, und wie man sieht, ist dies ein Film, der vor allem Spaß macht, vorausgesetzt, man ist etwas robuster strukturiert, was Humor angeht und mag es auch mal richtig schrill. (5.4.)