The Bourne identity“ (Die Bourne Identität) von Doug Liman. USA, 2001. Matt Damon, Franka Potente, Chris Cooper, Brian Cox, Clive Owen, Judy Parfitt, Gabriel Mann

Ein Mann treibt im Mittelmeer herum, hat zwei Kugeln im Rücken und noch was in der Hüfte und hat keine Ahnung, was los war. Er merkt aber, daß er in Gefahrensituationen wie ein perfekte Kampfmaschine reagiert und seinen rätselhaften Verfolgern immer wieder entkommt. Die Jagd geht durch Frankreich, bis nach Paris, und an der Seite einer jungen Weltenbummlerin kann er Schritt für Schritt seine Vergangenheit aufklären und entdecken, daß er eigentlich ein CIA-Killer ist, den die eigene Firma nun am liebsten aus dem Weg geräumt hätte. Klar, daß das nicht klappt und der gute Junge am Schluß sein Mädchen kriegt.

 

Auch klar, daß man bei solch einem Film nicht nach Dingen wie Plausibilität, Psychologie oder Glaubwürdigkeit fragt. Man hockt sich hin, mampft Popcorn in sich rein, kippt ne Cola drüber und wartet auf die Action. Und die kommt, solide, technisch sauber, hinreichend abstrus, nicht ganz ohne Ironie und immerhin an ganz netten Schauplätzen in Frankreich. Dazu ein paar Charakterköpfe, routinierte Schauspielerei, eine hübsch rasante Autofahrt durch Paris und das übliche Hollywoodtempo, das einem garantiert keine Zeit zum Verschnaufen oder zum Denken läßt. Das ist durchweg ganz gute Unterhaltung, man fühlt sich als Zuschauer nicht total verarscht und weiß auch, daß der Stoff was Nettes für einen wie Hitchcock gewesen wäre und daß sich daraus mit etwas weniger Hektik ein wirklich schöner, spannender Thriller hätte machen können. Aber, zugegeben, ganz unspannend ist der hier auch nicht, da habe ich weiß Gott Übleres gesehen, und des weiteren hoffe ich nur, daß die gute Frau Potente, nachdem sie nun einmal Hollywoodluft geschnuppert und mit ein paar renommierten Leuten gespielt hat, einsieht, daß sie niemals ein Star dort drüben werden, sondern lediglich mit dem Strom schwimmen und in Routineprodukten wie diesem hier erscheinen wird, und daß der einheimische Film für ihre Person eindeutig die besseren Geschichten bereit hält. (17.10.)