Das Sams in Gefahr von Ben Verbong. BRD, 2003. Ulrich Noethen, Christine Urspruch, Constantin Gastmann, Ina Weiße, Dominique Horwitz, Armin Rohde, Eva Mattes, Jasmin Tabatabai, Rosemarie Fendel
Ein paar Jahre sind seit dem ziemlich witzigen und originellen Erstling ins Land gegangen, und das unvermeidliche Sequel ist da. Mit bewährtem Stab, den bewährten Schauspielern, der bewährt herrlichen Kulisse Bambergs und dem Sams-Erfinder Paul Maar erneut als Drehbuchautor im Rücken kann man halbwegs sicher sein, daß auch der zweite Film seinen Weg machen wird, obwohl ich von seinen Qualitäten nicht im gleichen Maße überzeugt bin wie beim ersten. Der war wenigstens noch ein bunt gequirlter Mix aus den verschiedenen Originalbüchern, während nun eine gänzliche neue Geschichte entstanden ist, was ja an sich noch kein Problem sein muß, aber dann eins wird, wenn eben diese Geschichte ein bißchen zu sehr auf Effekte, Gimmicks und Sensationen getrimmt wurde, so als ob man den ursprünglichen Vorlagen nicht so recht traute, sie ein wenig zeitgemäß zurechtfrisieren wollte. Ich persönlich halte das gar nicht für nötig, und finde durchaus, daß Maars ältere Bücher schon genug Witz und Anarchie in sich bergen, um auch heute noch für gute und aussagekräftige Kinderfilme zu taugen. Aber sei’s drum. Vieles ist auch hier gelungen und profitiert natürlich von den fabelhaft guten Schauspielern (sogar in Nebenrollen tummeln sich noch solch prominente Leute von Ernst Jacobi oder Gottfried John), den sehr fotogenen fränkischen Impressionen und der guten Laune, die allgemein verbreitet wird (und Christine Urspruch ist als Sams einfach eine Bombenbesetzung). Vor allem im zweiten Teil aber geht der ganzen Sache ein wenig der Esprit aus, vor allem an den „Nebenwirkungen“ der Wünsche des fiesen Herrn Daume (überaus köstlich chargiert von Herrn Horwitz) hält man sich ewig lange auf, bis die immer wieder irgendwo auftauchenden Zootiere allmählich etwas langweilig werden. Ein paar Änderungen und vor allem Streichungen aus den Büchern habe ich doch bedauert (sie aufzuzählen würde viel zu lange dauern jetzt), und muß sagen, daß ich Paul Maars Drehbuch im ersten Film überzeugender finde als dieses Mal. Na ja, mal sehen, ob’s noch zu einem dritten Film reicht, sprich ob die Kasse auch jetzt noch stimmen wird, und wohin dann allgemein der Trend gehen wird. Den Kindern wird es sowieso piepegal sein, denn die haben beim zweiten Mall in jedem Fall noch ihren Spaß, und darum kommt es ja wohl hauptsächlich an. (11.12.)