Deux frères (Zwei Brüder) von Jean-Jacques Annaud. Frankreich/England, 2004. Guy Pearce, Jean-Claude Dreyfus, Freddie Highmore, Maï Anh Le, Philippine Leroy-Beaulieu, Oanh Nguyen
Die beiden Brüder sind zwei Tiger, die im Dschungel der zwanziger Jahre die zunehmende Bedrohung durch jagende und sich unermüdlich ausbreitende Menschen erleben. Sei verlieren ihren Vater, werden gefangen, getrennt und treffen erst als Gladiatoren in einer Arena für schaulustige Menschen wieder aufeinander. Ihnen gelingt jedoch die Flucht, weil sie aus ihren Erfahrungen gelernt haben und weil die beiden Menschen, die na ihnen hängen, loslassen können. Im Dschungel kommen sie wieder mit der Mutter zusammen.
Ein weiteres Kapitel aus Annauds merkwürdiger Filmographie, ein exotisches Abenteuer mit phantastisch bunten, häufig allerdings auch computergestützten Bildern, deutlichen Appellen für den Schutz von Tier und Umwelt und ein bißchen reichlich Kitsch gegen Ende. Annaud entgeht nicht immer der Falle, wilde Tiere zu vermenschlichen und auch die Charakterisierung der menschlichen Hauptfiguren ist ihm eher grobkörnig und stereotyp geraten - die Wandlung des Guy Pearce vom Saulus zum Paulus beispielsweise nimmt man ihm nicht wirklich ab und all die französischen Kolonialherren, Zirkusmenschen, thailändischen Würdenträger und sonstigen Herrschaften gehen auch eher als Karikaturen durch. Annauds Begeisterung für große, nie gesehene Bilder dominiert wie häufig bei ihm, und insgesamt ist das wohl eher ein Film für Kinder, und genau deshalb habe ich ihn auch nur gesehen. (29.10.)