New York, I love you (#) von Jiang Wen, Mira Nair, Shunji Iwai, Brett Ratner, Yvan Attal, Allen Hughes, Shekhar Kapur, Natalie Portman, Fatih Akin, Joshua Marston, Randy Balsmeyer. Frankreich/USA, 2009. Andy Garcia, Hayden Christensen, Natalie Portman, Orlando Bloom, Christina Ricci, Maggie Q, Ethan Hawk, James Caan, Julie Christie, John Hurt, Shia LaBoeuf, Chris Cooper, Robin Wright Penn, Eli Wallach, Cloris Leachman
Elf Regisseure und insgesamt siebzehn Autoren aus vielen Ländern und Kontinenten folgen dem Ruf eines französischen Produzenten, der vor Jahren schon mal ein ähnliches Projekt über Paris angestoßen hat, und machen sich Gedanken über New York, über die Stadt, die Menschen und ihre Erlebnisse rund um die Liebe. Und was ist dabei herausgekommen? Einhundert Minuten Langeweile! Auch wenn ich Episodenfilmchen wie diesen grundsätzlich schon etwas reserviert gegenüberstehe, hätte ich nie im Leben erwartet, eine Anhäufung dermaßen uninspirierter, uninteressanter und nichtssagender Geschichten aus einer Stadt serviert zu bekommen, die weiß Gott schon genug großartige Kunst inspiriert und hervorgerbacht hat. Das ist dann fast schon wieder eine Kunst für sich, möchte ich sagen.
Gefeiert werden soll natürlich die Stadt der Liebe, die Stadt der Begegnungen, der unendlichen Möglichkeiten, der Multikultischmelztiegel schlechthin, und so werden in den elf Kurzfilmen auch sehr viele verschiedene Formen der Liebe verhandelt (die aufzuzählen genauso langweilig wäre wie die Filme selbst...), doch bei aller Sympathie für das Unterfangen an sich und meinetwegen auch die Idee, einen lose verwobenen Teppich aus Geschichten über die touristisch erschlossenen Stadtgebiete auszubreiten, spürte ich bereits nach sehr kurzer Zeit ein rapides Gefälle in meiner Aufmerksamkeit, und dieser Trend hielt sich bis zum Ende. Hier fehlt es fast an allem: An abwechslungsreichen Schauplätzen, an originellen Stories, an Gefühl, Erotik, Witz, Spannung, kurz an allem, was man eigentlich hätte erwarten können, auch und vor allem angesichts der illustren Schar an Regisseuren und Autoren, die hier beteiligt waren und denen es überhaupt nicht gelingt, ihren jeweiligen Beitrag irgendwie persönlich zu gestalten. Vielleicht hat das Konzept des Produzenten sie zu sehr eingeengt, vielleicht hat er zu kleinliche Vorgaben durchgesetzt, vielleicht reichten manchen ihre knapp zehn Minuten auch nicht, aber wenn selbst so starke, eigenwillige Leute wie Kapur, Nair oder Akin so gar nicht zum Vorschein kommen, dann stimmt da irgendwas nicht. Wir sehen banale kleine Episödchen mit der einen oder anderen netten kleinen Pointe, nichts von alledem aber hat mich auch nur im geringsten bewegt, amüsiert oder sonst beeindruckt. Ein paar geschätzte Schauspieler sind immerhin zu sehen, viele allerdings empfand ich auch als höchst gesichtslos und austauschbar, die Ästhetik ist mit brav und bieder am besten beschrieben und von einem wirklich spannenden und einsichtsvollen Porträt der Stadt New York kann nicht mal im Ansatz die Rede sein. Für mich ein durch und durch misslungenes Unterfangen, das auch dadurch nicht sympathischer wird, dass man es ausgerechnet dem verstorbenen Anthony Minghella gewidmet hat, der hier noch als Autor vertreten ist und in seinem (leider viel zu kurzen) Leben bestimmt keine solche Gurke abgeliefert hat! (18.2.)