Exodus – Gods and Kings (Exodus – Götter und Könige) von Ridley Scott. England/USA, 2014. Christian Bale, Joel Edgerton, Maria Valverde, Aaron Paul, Ben Kingsley, Golshifteh Farhani, Hiam Abbass, Sigourney Weaver, John Turturro

   So, und nun gibt’s zum Jahreseinstand noch eine schöne große Kelle Popcornkino und die sichere Gewissheit, dass sich an dieser Front nichts geändert hat und wohl auch erstmal nichts ändern wird. Die Saga von Moses, Ramses, den Hebräern und Ägyptern und allem, was sich drumherum noch so tat. Hinlänglich bekannt, mehr als oft genug verfilmt, zumeist mit großen Pathos. Das gibt‘s diesmal auch, nur ist der      Ton insgesamt nicht mehr so fromm und feierlich wie in den unsäglichen Bibelschinken aus den 50ern und 60ern. Ridley Scotts Pathos ist zunächst immer ein visuelles, sein ungebrochener Glaube an die Macht der großen Effekte, der großen Bilder, der großen Szenen, und von alldem bietet er uns hier zweieinhalb Stunden lang eine gehörige Portion. Das kenne ich von Bibelverfilmungen so, scheinbar geht’s nicht anders, einzig Meister Pasolini wich dereinst vom Pfade der unumstößlichen Kommerzgesetze ab, aber wer wenn nicht er hätte das auch tun sollen?

 

   Ich glaube, ich muss über „Exodus“ gar nicht viele Worte machen. Da mich die Bibel nicht besonders interessiert, geht mir der Film thematisch nicht sehr nahe, hier geht es einzig und allein um gute und möglichst nicht zu kindische Unterhaltung, und das kriegt Sir Ridley halbwegs ordentlich hin. Die Zeit vergeht recht flott, zwischen den pompösen CG-Orgien bietet sich wenigstens ein bisschen Raum für innere Einkehr, und vor allem die sehr ansehnliche Besetzung tut das ihre, um das gewaltige Getöse nicht gar zu albern wirken zu lassen. Sir Ben gehört geradezu in jeden Bibelfilm, will mir scheinen, Christian Bale ist ein sehr würdiger und ausdrucksvoller Moses, einzig Ellen Ripley scheint ein wenig äh deplatziert, sieht einfach nicht „klassisch“ genug aus. All das wird unerheblich, wen die Technikabteilung ihre Effekte auspackt, und darum ist das hier auch einer jener Filme, die 3-D rechtfertigen, denn mit Brille sieht’s gleich noch mal so gigantisch aus. (4.1.)