Ellie ist ebenso banal wie unoriginell, und die neue Managerin kommt als blondes Gift mit schmalen Augen, gehässigen Sprüchen und Bitch-Appeal platt und überzogen daher, ist auch nicht gerade ein sonderlich witzige Satire aufs Showbusiness. Ed Sheeran dagegen macht seine Sache gut. Alles wird immer größer und uninteressanter, und am Schluss kommt die unvermeidliche Liebeserklärung vor versammeltem Publikum in Wembley – der ultimative Curtis-Moment. Ätzend. Für einen kalten Fisch wie mich jedenfalls. Ätzend vor allem, weil eine schöne Chance vergeigt wird und es durchaus einiges gibt, was liebenswert ist. Die tolle Hommage an die genialsten Songscheiber der Popgeschichte zum einen (die klingt auch in den von Himesh Patel fabelhaft gesungenen Interpretationen an), die Liebe zur Musik zum anderen, so wie Danny Boyle sie auch in einem Interview bekräftigt, und dann noch als feines aber irgendwie verlorenes Sahnehäubchen Robert Carlyles Auftritt als ein Herr namens John, dessen Nachname natürlich nie genannt wird, der aber die klassische Lennon-Brille trägt und tatsächlich so aussieht, wie man sich einen mittlerweile knapp achtzigjährigen John Lennon vorstellen könnte. Das ist eine wirklich nette Szene, die aber hoffnungslos in dem übrigen Bombast untergeht.
So verließ ich das Kino schließlich verärgert und enttäuscht – entgegen meiner Gewohnheit allerdings nicht sofort mit Beginn des Nachspanns, sondern erst drei Minuten später. Und woran lag’s? An „Hey Jude“ natürlich. Also, am besten die Beatles hören, das Original, und diesen Mist vergessen. Das wird mir nicht schwer fallen… (15.7.)