Avatar: The way of water von James Cameron. USA, 2022. Sam Worthington, Zoë Saldaña, Stephen Lang, Jamie Flatters, Britain Dalton, Sigourney Weaver, Kate Winslet, Cliff Curtis, Bailey Bass, Joel David Moore, Brendan Cowell, CCH Pounder 

   James Cameron ist ein Mann, der, so scheint es, strikt in Kosten-Nutzen-Dimensionen denkt und agiert. Wenn es um Kreativität geht, soviel weiß er ganz genau, kommt es in erster Linie darauf an, die richtigen Prioritäten zu setzen. Heißt im Klartext: Man investiere nicht allzu viel Zeit und Geld in die Entwicklung einer substantiellen Story mit substantiellen Personen, sondern konzentriere sich auf die Schauwerte. Was hat er also getan? Er hat das „Konzept“ des ersten Avatar-Films von vor gut zwölf Jahren praktisch eins zu eins auf den neuen Film übertragen, hat ein Potpourri aus ausgewählten eigenen Werken angerührt (Terminator, Aliens, Titanic), das Ganze mit reichlich Öko-Ethno-Disney-Kitsch angereichert und dann noch die unvermeidliche, genussvoll monumentale Finalschlacht drangehängt, die dann wohl die männlichen Zuschauer ruhigstellen soll. Deutlich sichtbar ist der Action-Mann Cameron dann ganz in seinem Element. So wird das ganze vorherige Getue um friedliche Koexistenz und Leben im Einklang mit Mutter Natur als das entlarvt, was es ist, nämlich eine hohle, verlogene Pose, und der Film im Ganzen entlarvt sich auch als das, was er ist, nämlich ein typisch seelenloses Produkt der Hollywood-Fabrik. Cameron als prominenter Exponent dieser Fabrik hat sich ganz darauf verlassen, dass die spektakulären technischen Effekte ausreichen, um die Massen in die Säle zu locken.

   Und: Er hat völlig recht behalten. Die Massen kommen, die Kassen klingeln, die fast schon vergessenen 3-D-Events erleben womöglich einen neuen Aufschwung.

   Das ist die gute Nachricht (wenn man so will).

 

   Jetzt kommt die schlechte: Es wird mindestens noch eine weitere, wenn es ganz dick kommt, sogar drei Fortsetzungen geben. ˜ (7.1.)