Falling into place von Aylin Tezel. England/BRD, 2023. Aylin Tezel, Chris Fulton, Rory Fleck-Byrne, Alexandra Dowling, Juliet Cowan, Samuel Anderson, Olwen Fouéré

   Boy meets girl – Kira trifft Ian auf Skye, wo er zuhause ist. Die beiden gefallen sich sofort, doch irgendwie kommen sie noch nicht zusammen, weil sie nicht bereit ist für was Neues und er eine Freundin hat, und so braucht es einige Zeit und Umwege, bis das Erwartete dann doch geschieht und die beiden glücklich vereint in einen Londoner Sonnenuntergang schreiten.

 

   Gar nicht so leicht diesmal, so auf die Schnelle ein Urteil zu fällen – ist das nun gut oder nicht…? Ein Film jedenfalls mit vielen Gesichtern, aber eben auch einer, der über die Strecke von knapp zwei Stunden seine Stärken nicht immer zur Geltung bringen kann. Liebesdrama? Familiendrama? Generationsdrama? Aylin Tezels ambitionierter Versuch, diese unterschiedlichen Facetten unter einen Hut zu bekommen und womöglich hier und da noch mit ein wenig Leichtigkeit unterzubringen, funktioniert nur teilweise, vor allem, was die Leichtigkeit angeht, denn die wirkt eher ein wenig angestrengt. Viel besser sind die intensiven, tiefergehenden, ernsten Szenen, obwohl es mir auch hier teilweise lieber gewesen wäre, Aylin Tezel hätte mehr auf die Bilder denn auf die Worte gesetzt - die Dialoge wirken auf mich häufig etwas steif und überfrachtet (sehr deutsch irgendwie, wenn ich das mal so sagen darf…), und etliche Szenen wären auch mit weniger Worten ausgekommen, denn erstens sind die Schauspieler sämtlich exzellent – vor allem die Aylin habe ich immer schon sehr gemocht – und zweitens sind die Bilder sind mehr noch als die Darsteller die eigentliche Attraktion hier. Stimmungsvolle, melancholische, atmosphärische Impressionen von der grandiosen Isle of Skye und aus einem betont unglamourösen London sorgen zusammen mit der perfekt ausgewählten Musik für einen äußerst attraktiven optischen und akustischen Rahmen einer Story, die immerhin dienen könnte als das Porträt einer Generation auf der Suche und zugleich auf der Flucht, wobei nie so ganz klar ist, wovor sie nun fliehen und was sie suchen, und das genau ist ja auch das Problem. Eine Generation vielleicht auf der Suche nach einer Identität, einem Platz im Leben, einer Zukunft, und auf der Flucht vielleicht vor den Altlasten des Elternhauses, der Familie und ihrer eigenen Fehler und Irrtümer. Dies alles in eine halbwegs romantische Geschichte zu gießen ist nicht so leicht, und es ist sicherlich auch nicht vollends gelungen, aber auf seine Weise ist der Film über viele Strecken doch ganz reizvoll und er ist vor allem, wie schon gesagt, sehr schön anzusehen, und das ist ja auch eine Qualität, die man nicht geringschätzen sollte… ˜˜˜» (18.12.)