Mon crime (Mein fabelhaftes Verbrechen) von François Ozon. Frankreich, 2023. Nadia Tereczkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Dany Boon, Fabrice Luchini, André Dussolier, Édouard Sulpice

   Und nun kurz vor der Sommerpause noch mal ein luftig-leichtes französisches Soufflé, gerade recht für einen irre heißen Nachmittag. Meister Ozon bleibt sich treu, hüpft nonchalant und ohne Mühe von Genre zu Genre, von schwer zu leicht, ernst zu witzig, von gewichtigem Hauptwerk zur kleinen Stilübung, und diesmal ist dabei eine flotte Boulevardkomödie im Stil der 30er Jahre herausgekommen, viel schwarzer Humor und ein selbstironisches Spiel mit den Geschlechtern. Drei clevere Frauen, die durchaus nicht am gleichen Strang ziehen, manipulieren eine Handvoll Kerle so lange und so geschickt, bis sie genau das kriegen, was sie wollten und es auch noch geschafft haben, die Männer glauben zu machen, sie hätten das alles so geregelt. Eine ehrgeizige aber nicht gerade erfolgreiche Jungschauspielerin nimmt einen Mord auf sich, inszeniert mit Hilfe ihrer Freundin der Anwältin einen großen Schauprozess, der ihre Karriere so richtig in Schwung bringt, und als dann die wahre Mörderin auftaucht und auch ein Stück vom Kuchen fordert, ist das Improvisationstalent der beiden erneut gefragt. Und da sie nur zu genau wissen, auf welche Knöpfe man bei den Herren drücken muss, stiefeln alle drei am Schluss zufrieden und siegreich von dannen.

 

   Das Ganze läuft in sehr zackigem Tempo ab, perfekt getimt, mit witzigen Dialogen ausgestattet und natürlich von der illustren Schauspielerschar wunderbar und mit sichtlicher Freude am hemmungslosen Übertreiben dargeboten. Vor allem Madame Huppert, die ja oft so fürchterlich kontrolliert sein muss, darf hier mal so richtig auf die Sahne hauen, die Hände flattern lassen und eine herrlich überdrehte Diva geben. Den Spaß an der Story und dem schön zelebrierten Oldschool-Charme alter Filme merkt man dem Film in jedem Moment an, das macht ihn sympathisch und sehr unterhaltsam, und genau das ist er, nicht mehr und nicht weniger. ˜˜˜» (11.7.)