Mission: Impossible – Dead reckoning part one von Christopher McQuarrie. USA, 2023. Tom Cruise, Hayley Atwell, Rebecca Ferguson, Simon Pegg, Ving Rhames, Esai Morales, Pom Klementieff, Vanessa Kirby, Shea Whigam, Greg Tarzan Davis, Henry Czerny

   Zum siebten Mal in über fünfundzwanzig Jahren nun schon macht sich Ethan Hunt auf, die Welt zu retten. Um weniger darf es gar nicht mehr gehen, denn in den letzten Filmen der Reihe war das auch schon so, und folglich können es sich die Macher nicht mehr leisten, die Latte auch mal ein Stückchen tiefer zu legen. Schade nur, dass das Ganze in diesem wie auch schon in den vergangenen eins, zwei Filmen einen zunehmend pathetischen Ton bekommen hat. Ethan Hunt wird als eine Art Super-Retter stilisiert, jegliche Form des Humors oder der Selbstironie sind überwiegend verschwunden, und besonders das tut diesem neuen M:I-Film nicht sonderlich gut (siehe auch den letzten James-Bond-Film).

 

   Wie ich überhaupt finde, dass dies keiner der besseren Filme der Reihe ist, oder anders ausgedrückt, einer der schwächsten. Er ist mit zweidreiviertel Stunden deutlich zu lang - wobei Länge in diesem Fall lediglich bedeutet, dass die Actionszenen endlos ausgewalzt werden -, und er kommt noch nicht mal zum Ende, sondern wird im kommenden Jahr durch einen weiteren Teil fortgesetzt. Das ist in diesem Fall recht unbefriedigend, denn eigentlich hätte man die Story auch gut und gerne in einem einzigen Rutsch erzählen können. Worum geht’s? Hunt und sein Team sind unterwegs, um einen Bösewicht aus uralten Zeiten aufzuhalten, der in den Besitz eines Schlüssels zur Macht gelangen möchte. Dieser McGuffin an sich ist ebenso banal wie schräg, aber in der Folge wird ein unglaublicher Aufwand betrieben, um das Wettrennen gegen das globale Böse zwischen Nahost, Rom, Venedig und den österreichischen Alpen möglichst effektvoll zu gestalten. Natürlich ist das unterhaltsam und teilweise auch ziemlich spannend, aber in dem ganzen technisch perfekt orchestrierten Tohubawohu kommen einfach die Menschen zu kurz (schade übrigens um die guten Schauspieler), der Film ist eine Hightech-Maschine ohne wirkliche Seele, es fehlt der sprichwörtliche Human Touch, und gerade das ist in einigen der Vorgängerfilme schon mal besser gelungen. Und jetzt haben sie auch noch Rebecca Ferguson aus der Serie rausgeschossen, naja. Die irrwitzigen Stunts haben längst ihren Faszinationsnimbus eingebüßt, denn jeder weiß heutzutage, dass es praktisch keine technischen Grenzen mehr gibt, und inmitten der atemlos heruntergespulten Story braucht es zwischendurch zwingend die eine oder andere Atem- und Ruhepause, doch davon findet sich diesmal einfach zu wenig. Mal sehen, ob der zweite Teil insgesamt besser funktioniert, dieser erste ist nach meinem Empfinden nicht viel mehr als eine Aneinanderreihung spektakulärer Sequenzen vor einem mehr als ominösen Hintergrund, und ich für meinen Teil würde mal behaupten, dass ich schon deutlich überzeugendere M:I-Filme gesehen habe. ˜˜ (22.7.)