Cuckoo von Tilman Singer. BRD/USA, 2024. Hunter Schafer, Dan Stevens, Jan Bluthardt, Marton Czókás, Jessica Henwick, Greta Fernández, Proschat Madani
Horrorfilme funktionieren nur über ihre Wirkung. Entweder sie benehmen sich wie erklärter Trash, sind schrill und albern und doof und billig, aber irgendwie auch lustig und unterhaltsam, oder sie sind ernst und dicht und konzentriert und kommen über Atmosphäre und ein bisschen Psychologie zum Zug. Dieser Film hat sich für meine Empfindung mitten zwischen diese beiden Stühle gesetzt, und deshalb funktioniert er auch nicht, so einfach ist das. Er kommt im Grunde bierernst rüber als Mischung aus Familien- und Adoleszenzdrama und Mad-Scientist-Verschnitt, fällt dann aber immer wieder in so schrägen und hektischen Unfug, dass nichts so richtig zusammenpasst, und vor allem gar keine Stimmung entstehen will. Der Regie geht jegliches Gefühl für Orte ab und ein Drehbuch, das nur als dilettantisch bezeichnet werden kann, mischt allen möglichen Murks wild zusammen, kriegt keinerlei Struktur auf die Reihe und hat mich spätestens auf der Hälfte verloren, und daran ändert auch das bisschen Blutgespritze nix, das uns offenbar erschrecken soll. Die jump scares sind klischeehaft, altbacken und passen überhaupt nicht in die Story, das ganze Brimborium um gezüchtete Generationen und sonstewas hat absolut keinen Sinn, und da können sich die wackeren Schauspieler mühen, soviel sie wollen, etwas kommt überhaupt nichts Gescheites und erst recht nichts Spannendes und Furchteinflößendes dabei heraus, und deshalb mag ich auch keine weiteren Zeilen daran verlieren. Trash im schlechten Sinne, könnte man sagen. (3.9.)